in der Luft

Um den Steinadler und die verschiedenen Altersklassen einwandfrei in freier Natur ansprechen zu können,ist es notwendig sich seine Silouhette,seine Proportionen,die Art des Fliegens sowie altersbedingte Gefiedermerkmale einzuprägen.Dazu ist sehr viel Übung im Feld,bei oftmals nicht optimalen Lichtbedingungen und schwieriger Witterung notwendig.Meistens entdeckt man ihn hoch oben am Himmel wenn er in den Aufwinden seine Kreise zieht,oder wenn er irgendwo über einem Bergwald,einer Geröllhalde oder nahe einer Felswand vorbeifliegt um sogleich hinter dem nächsten Bergrücken oder einem Felsgrat zu verschwinden.Solche Begegnungen sind dann oft nur von kurzer Dauer und gerade deswegen ist ein bestmögliches und rasches erfassen von bestimmten Merkmalen sehr wichtig.Der Steinadler ist menschenscheu und meidet seine Nähe,die Beobachtungsdistanz ist dann sehr oft dementsprechend gross.

Das Flugbild des Steinadlers ist geprägt durch lange,nicht besonders breite,zum Körper hin schmaler werdende Schwingen.Die Handschwingen sind stark gefingert und bestehen aus 6 "Finger" (äussere Handschwingen) und 4 inneren Handschwingen.Vervollständigt werden die Flügel mit je 16 Armschwingen. Die Stosslänge (Schwanz) entspricht etwa der Flügelbreite und besteht aus 12 Federn (mehr Details beim Download unter "Das Gefieder und Altersbestimmung").Männchen und Weibchen sind in der Luft in den allermeisten Fällen auseinanderzuhalten,nicht nur wenn ein Paar gemeinsam fliegt und so die Möglichkeit eines direkten Vergleichs besteht (bei den meisten Greifvögel ist das Weibchen deutlich grösser) und der "umgekehrte Geschlechtsdimorphismus" zum tragen kommt,sondern auch bei Einzelbeobachtungen, aufgrund unterschiedlicher Proportionen verschiedener Körperteilen.Weibchen besitzen verhältnissmässig stärkere Fänge,der Schnabelfirst verläuft paraleler zur Schnabelunterkante und ist ebenfalls vergleichsweise mächtiger (siehe auch "Waffen und Sinnesorgane").Der Flügelschlag wirkt etwas "zeitlupenartiger" als beim Männchen,bei welchem der Flügelhinterrand S-Förmiger geschwungen ist.Im weiteren kommt der Unterschied der Augenfarbe (Iris) zum tragen,die beim Männchen sehr oft heller orangegelb erscheint,das Weibchen zeigt eine dunklere,rötlichbraune Iris.Bei Jungadlern beider Geschlechter sind die Augen,vorallem im ersten Lebensjahr,immer relativ dunkel.

Ein weiteres Geschlechtstypisches Merkmal sind die Hosen (lange Beinbefiederung der Tarsen),welche beim Weibchen die Daumenkralle erreicht oder sie zum Teil fast verdeckt,während diese beim Männchen weiter oben enden.Ein Merkmal welches am fliegenden Adler aber verborgen bleibt.

Relativ dunkel gezeichnetes,adultes Adlerweibchen im Durchflug.Saillon (S.Denis).

 

Subadultes Steinadlerweibchen im hangnahen Durchflug.Fully (S.Denis).

Juveniles Adlerweibchen im ersten Winter mit beringtem linken Tarsus.Fully (S.Denis).

 

Steinadlermännchen der Altersklasse immatur 2.An beiden Fängen sind Verletzungen zu sehen.Weiter über ihm kreist ein subadultes Adlerweibchen.Fully (S.Denis).


Immatures Steinadlerweibchen von hinten.Typisch für diese Art sind die leicht nach oben,als "flaches V" gehaltenen Schwingen und die 6 gefingerten,äusseren Handschwingen.Fully (S.Denis).

 

Steinadlerweibchen "Sanetsch" auf einem ihrer Erkundungsflüge in benachbarte Reviere.Zum Zeitpunkt der Aufnahme befindet sich dieser Steinadler in der 2.adulten Altersklasse.Fully (S.Denis).

 

Steinadlerweibchen der Altersklasse subadult 1.Einige Grossfedern befinden sich noch im Wachstum (September).Saillon (S.Denis).

 

Ein bereits fast adultes Steinadlerweibchen mit einem seltenen,sehr hellen Grossgefieder.Der Stoss zeigt sich fast durchgehend grau.Die spärliche Gefiederzeichnung beschränkt sich auf die Basis der jeweiligen Grossfeder,welche aber von den Grossen Decken verhüllt wird.Saillon (S.Denis).